Der Kryptomarkt wuchert in alle Richtungen
Neue Coins sprießen wie Unkraut aus der Blockchain, ambitionierte Projekte verkünden vollmundig das Ende der alten Ordnung und doch scheint eine Kryptowährung unerschütterlich in der Mitte zu thronen, der Bitcoin.
Während Altcoins mit waghalsigen Versprechen locken, steht die Frage im Raum, ob ein Krypto-Portfolio wirklich auch ohne den alten Platzhirsch denkbar ist. Mit Dominanzcharts, sicherem Hafen und technologischer Euphorie tut sich ein Spannungsfeld auf, das tiefer geht als bloße Kurszahlen es vermuten lassen.
Die Grundlagen der Marktdominanz erklärt
Kaum ein Wert im Krypto-Kosmos wird so akribisch beäugt wie die Bitcoin-Dominanz. Dieser Index zeigt an, wie groß der Anteil von Bitcoin an der gesamten Marktkapitalisierung aller Kryptowährungen ist. Seit Jahren pendelt er in einem Korridor zwischen 40 und 50 Prozent, doch in euphorischen Marktphasen schoss er auch schon einmal über die 60-Prozent-Marke hinaus. CoinMarketCap liefert dazu feinsäuberliche historische Charts, die jedem Analysten das Herz höher schlagen lassen.
Eine hohe Dominanz gilt als Zeichen, dass Anleger ihre Mittel vornehmlich in Bitcoin parken, weil sie Stabilität suchen oder dem Markt gerade misstrauen. Sinkt die Dominanz hingegen, wittern viele die Chance auf eine Altcoin-Season, jene Momente, in denen auch kleinere Coins schlagartig nach oben schießen und in Windeseile astronomische Renditen versprechen. Institutionelle Investoren beobachten diese Dominanzzahlen mindestens so intensiv wie private Trader, denn sie dienen als Seismograph für Marktlaunen, die sich oft schneller drehen als ein Blatt im Herbstwind. Coinspeaker verweist darauf, dass ein Durchschnitt von etwa 33 Prozent Bitcoin-Anteil in Portfolios keine Seltenheit ist und ein Indikator dafür, welch zentrale Rolle Bitcoin im Krypto-Universum einnimmt, selbst in einer Zeit, die so sehr nach neuen Projekten lechzt.
Warum Bitcoin oft als sicherer Hafen betrachtet wird
Es gibt nicht viele Dinge, die sich im Krypto-Dschungel so hartnäckig halten wie die Vorstellung, Bitcoin sei das digitale Gold. Diese Zuschreibung kommt nicht von ungefähr, denn die maximale Menge an Bitcoin ist unumstößlich auf 21 Millionen Coins begrenzt, was das Szenario einer willkürlichen Geldschwemme unmöglich macht. Anders als bei Fiat-Währungen können keine Zentralbanken neue Bitcoins aus dem Nichts erschaffen, was viele Anleger in Zeiten hoher Inflation oder geopolitischer Schieflagen als beruhigendes Bollwerk empfinden.
Coinspeaker spricht davon, dass Bitcoin auch 2025 noch als sicherer Hafen fungieren wird. Kein Wunder, denn wenn der Markt tobt und die Kurse in die Tiefe rauschen, fließt das Kapital oft aus riskanten Altcoins zurück in die große, vertraute Mutter aller Coins. Die Bärenmärkte der vergangenen Jahre haben gezeigt, wie heftig dieser Rückzug sein kann.
Dabei fällt der Blick unweigerlich immer wieder auf Analysen, die sich mit einer Kryptowährung Prognose 2025 beschäftigen, denn gerade diese Vorhersagen befeuern das Narrativ vom sicheren Hafen und lassen viele Investoren darauf hoffen, dass Bitcoin selbst in turbulenten Zeiten das rettende Ufer bleibt. Ein nicht zu unterschätzender Faktor ist dabei das Vertrauen, das Bitcoin inzwischen weltweit genießt.
Wer große Summen bewegen will, braucht Liquidität und die findet sich eben am ehesten bei Bitcoin. Milliardenbeträge wechseln den Besitzer, ohne dass der Markt gleich Schnappatmung bekommt.
Wie stark Altcoins mit Bitcoin verbunden sind
Dass Bitcoin nicht das Nonplusultra an technologischem Fortschritt ist, steht außer Frage. Viele Altcoins haben Funktionen im Gepäck, die weit über das hinausgehen, was der digitale Platzhirsch zu bieten hat. Ethereum zum Beispiel hat mit seinen Smart Contracts den Grundstein für die gesamte DeFi-Welt gelegt und ermöglicht Anwendungen, die klassische Finanzsysteme in ihrer Starrheit alt aussehen lassen. Andere Coins wie Solana, Avalanche oder Cardano punkten mit schnellen Transaktionen und ambitionierten Zielen, ganze Branchen zu revolutionieren.
Doch all diese technischen Finessen ändern nichts an einer fundamentalen Tatsache, die Kurse vieler Altcoins hängen am Tropf von Bitcoin. Historisch zeigt sich immer wieder dasselbe Muster. Zuerst nimmt Bitcoin Fahrt auf, zieht Investoren in seinen Bann und sobald sich der Kurs auf einem höheren Plateau einpendelt, strömt frisches Kapital in Altcoins. Diese Phase wird gerne als Altcoin-Season bezeichnet. Doch diese Euphorie währt selten ewig. Sobald Bitcoin wankt, geraten auch Altcoins ins Straucheln, oft mit dramatischen Ausschlägen.
Die besondere Stellung von Bitcoin im Vergleich zu anderen Coins
Wer das Wort „Krypto“ sagt, denkt in aller Regel zuerst an Bitcoin. Diese Assoziation kommt nicht von ungefähr, schließlich war Bitcoin 2009 die erste Kryptowährung überhaupt. Über die Jahre hat sich dieser Name zu einer Art Markenzeichen für den gesamten Sektor entwickelt, ein Synonym für das Konzept dezentraler, digitaler Währungen.
Bitcoin thront unangefochten an der Spitze der Marktkapitalisierung, oft doppelt so groß wie Ethereum, der stärkste Verfolger. Die Wirtschaftswoche listet Bitcoin regelmäßig auf Platz eins der größten Kryptowährungen, während Altcoins auf die nachfolgenden Plätze verwiesen werden. Gerade institutionelle Investoren greifen zuerst zu Bitcoin, bevor sie sich vorsichtig an andere Coins heranwagen. Es geht nicht nur um Technologie, sondern auch um das Bedürfnis nach Seriosität und Sicherheit in einem Markt, der bis heute noch oft als Wilder Westen gilt.
Welche Folgen ein Krypto-Portfolio ohne Bitcoin haben könnte
Ein Portfolio, das vollständig auf Bitcoin verzichtet, bewegt sich auf dünnem Eis. Es wäre extrem stark von einzelnen Projekten abhängig, deren Kursverläufe oft eine Achterbahn sind, gegen die selbst Freizeitparks blass aussehen. Bitcoin bringt eine gewisse Ruhe in ein Portfolio, schlicht weil die Marktkapitalisierung riesig ist und die Volatilität im Vergleich zu kleinen Coins moderater bleibt.
Ohne diesen Stabilitätsanker steigt das Risiko schmerzhafter Verluste beträchtlich. Viele Altcoins locken zwar mit der Aussicht auf höhere Renditen, doch diese Chancen werden teuer erkauft. Auch dadurch, dass es ein ständiges Risiko gibt, dass ein Coin plötzlich auf beinahe null fällt, weil etwa ein Skandal auffliegt oder das Interesse der Anleger verpufft.
Coinspeaker weist darauf hin, dass ein Portfolio ohne Bitcoin meist nur von Spekulanten genutzt wird, die gezielt auf schnelle Gewinne hoffen. Wer hingegen langfristig denkt, legt sich fast immer zumindest ein Bitcoin-Polster zu, selbst wenn der größte Teil der Mittel in andere Coins fließt.
Könnte eine neue Generation von Coins Bitcoin irgendwann vom Thron stoßen?
Natürlich wäre es verwegen zu behaupten, Bitcoin bleibe für alle Ewigkeit unantastbar. Schließlich bringen Altcoins ständig neue Ideen ins Spiel, die dem Bitcoin-Netzwerk technisch überlegen sind. Ethereum 2.0 setzt auf energieeffizientes Proof-of-Stake, Solana glänzt mit atemberaubender Transaktionsgeschwindigkeit, Avalanche und Cardano bringen ihre eigenen Innovationen in den Ring.
Doch so sehr diese Projekte auch technologische Lorbeeren einsammeln, der Thron des Bitcoin wackelt bislang nicht ernsthaft. Allein der Netzwerk-Effekt ist gigantisch. Die Kryptowährung Bitcoin verfügt über die größte Nutzerbasis, eine der aktivsten Entwickler-Communities und das höchste Vertrauen institutioneller Anleger.